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Gefahrstoffe

Richtig reagieren bei Freisetzung von Gefahrstoffen
 

Trotz höchster Sicherheitsstandards bei Planung, Einrichtung und Betrieb von Anlagen und Transportmitteln kann es immer passieren, dass gefährliche Stoffe freigesetzt werden. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Verkehrsunfälle von Gefahrstofftransportern, Explosionen, Brände oder andere Störfälle in Chemiebetrieben oder Atomkraftwerken sind glücklicherweise extrem selten, aber genauso wenig auszuschließen wie ein bis zum 24. Februar 2022 völlig undenkbarer Einsatz entsprechender Kampfstoffe.

 

Unterschieden wird zwischen chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahrstoffen (CBRN). Diese können gas- oder dampfförmig, als Aerosole, flüssig oder fest auftreten. Die Gefährlichkeit ist in der Regel von einem Laien nicht zu erkennen. Achten Sie daher bei einer Freisetzung solcher Stoffe auf Durchsagen im Radio oder von Lautsprecherfahrzeugen und informieren Sie Personen in Ihrer direkten Umgebung.

 

 

 

Chemische Gefahrstoffe (C)

Chemikalien haben ein sehr großes Spektrum an unterschiedlichen Wirkungen. Viele Stoffe sind brennbar oder explosiv und können ätzend oder giftig sein. Zum Teil weisen sie auch mehrere Wirkungen auf. Die Aufnahme in den Körper erfolgt über die Haut, die Nahrung oder durch Einatmen. Besonders bei gasförmigen Stoffen ist Vorsicht geboten. Weil die  meisten Gase und Dämpfe schwerer sind als Luft, können sie sich in Senken oder Kellern sammeln. Deshalb ist hier ein Aufenthalt bei Freisetzung chemischer Gefahrstoffe unbedingt zu vermeiden.

 

Biologische Gefahrstoffe (B)

Zu den biologischen Gefahrstoffen zählen Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten und Toxine, die alle unter Umständen schwere Krankheiten auslösen können. Die Aufnahme in den Körper erfolgt vor allem über Atemwege, Verdauungstrakt, Augen und Wunden. Einen zumindest provisorischen Schutz bietet hier die von der Corona-Pandemie bekannte FFP2-Maske. Darüber hinaus ist eine Hautdesinfektion der Hände bei einer Kontaminierung erforderlich.

 

Radiologische (R) und nukleare Gefahrstoffe (N)

Radioaktive Stoffe geben energiereiche, ionisierende Strahlung ab, die lebende Zellen schädigen oder abtöten kann. Oft wir auch Krebs durch die Aufnahme radioaktiver Stoffe in den Körper über Einatmen, Nahrung und Wunden hervorgerufen. Vor allem die ionisierende Alpha-Strahlung ist besonders gefährlich. Atemschutz (FFP3-Maske) hilft hier, die Aufnahme in die Lunge erheblich zu reduzieren. Beim Durchdringen von Materie wird die Strahlung zudem abgeschwächt. Daher bieten Kellerräume durch die angrenzenden Erdschichten und die oberen Stockwerke einen gewissen Schutz.

 

 

Handlungsempfehlungen bei Freisetzungen von CBRN-Stoffen

  • Gefahren erkennen Sie evtl. auch direkt ohne Warnung durch Wahrnehmung eines lauten Knalls, von Rauch oder Feuer sowie ungewöhnlicher Gerüche.           
  • Bei Freisetzung radioaktiver Gefahrstoffe werden von den Behörden Kaliumjodid-Tabletten ausgegeben. Personen über 45 Jahre erhalten dabei jedoch keine Tabletten, da ab diesem Alter das Risiko einer schwerwiegenden Schilddrüsen-Unterfunktion mit lebensgefährlicher Stoffwechselentgleisung besteht.     
     
  • Bleiben Sie im Gebäude und nehmen Sie gefährdete Personen von draußen vorübergehend auf.
  • Schalten Sie das Radio, Internet oder Fernsehgerät ein, achten Sie auf Meldungen über Warn-Apps sowie Lautsprecher-Durchsagen der Einsatzkräfte und informieren Sie Ihre unmittelbare Umgebung.
  • Schließen Sie Fenster und Türen sowie die Lüftungsschlitze der Fensterrahmen.
  • Schalten Sie alle Lüftungen, Ventilatoren und Klimaanlagen aus.
  • Suchen Sie möglichst einen innenliegenden Raum auf, der keine Fenster hat.
  • Bei Freisetzung radioaktiver Stoffe ist der Keller der beste Aufenthaltsort.
  • Vermeiden Sie unnötigen Sauerstoffverbrauch durch Kerzen oder Ähnliches.
  • Telefonieren Sie nur in Notfällen.
  • Benutzen Sie beim Eindringen von Gefahrstoffen evtl. vorhandene Atemschutzgeräte, notfalls einen Mundschutz (FFP2- oder OP-Masken, Tücher).
  • Warten Sie auf Entwarnung bevor Sie das Gebäude verlassen oder Fenster öffnen.
  • Suchen Sie baldmöglichst einen Arzt auf.

 

  • Wenn Sie sich gerade im Freien befinden, bewegen Sie sich möglichst quer zur Windrichtung und atmen Sie durch einen Atemschutz, zur Not reicht auch ein Taschentuch.
  • Suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf und wechseln Sie – falls Sie bereits mit Gefahrstoffen Kontakt hatten – beim  Betreten des Hauses Oberbekleidung und Schuhe.
  • Verpacken Sie alle dekontaminierten Sachen in Plastikbeuteln und platzieren Sie diese außerhalb des Hauses.         
  • Waschen Sie sich direkt danach gründlich zuerst die Hände, dann Gesicht und Haare sowie Nase und Ohren mit Wasser und Seife.
  • Bei freigesetzten biologischen Stoffen sollten zusätzlich die Hände desinfiziert werden.

 

  • Sollten Sie sich im Auto befinden, schließen Sie die Fenster und schalten Sie Klimaanlage und Lüftung aus.
  • Schalten Sie das Radio ein, und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.
  • Andernfalls suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf.
     

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

 

https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Tipps-Notsituationen/Gefahrstoff-Freisetzung/gefahrstoff-freisetzung_node.html

 

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